Wie überall im ländlichen Raum sind die aktiven Landwirte auch im Südschwarzwald nur noch eine kleine Minderheit. Früher war das anders - in fast jedem Haushalt wurde Landwirtschaft betrieben. Daher besteht ein Gutteil der überkommenen Bausubstanz aus Gebäuden oder Gebäudeteilen, die früher landwirtschaftlich genutzt wurden und in ihrer Form heutzutage eigentlich nicht mehr benötigt werden. Weg damit und gut? Manchmal mag das sinnvoll sein - im Südschwarzwald ist dies fast immer eine schlechte Idee. Schließlich ist der Schwarzwald berühmt für seine Eindachhöfe - alles war unter einem Dach und oft nimmt der Ökonomieteil den größten Platz innerhalb dieser beeindruckenden Gebäude ein. Plattmachen käme einem immensen kulturellen Verlust gleich.
Die LEADER Aktionsgruppe Südschwarzwald möchte die Eigentümer alter Schwarzwaldhöfe, die oft genug mit dem Unterhalt dieser gewaltigen Gebäudekubaturen überfordert sind, darin unterstützen, eine neue Nutzung für nicht mehr benötigte Gebäudeteile zu finden. Oftmals lässt sich eine reizvolle neue Wohnnutzung realisieren - in vielen Fällen für die Kinder der Antragsteller oder als Ruhesitz für die "Alten". Damit wird ein wichtiger Beitrag geleistet, junge Menschen am Ort zu halten und zusätzlich das traditionell übliche Mehrgenerationenwohnen unter einem Dach fortgeführt. Kurz: Umnutzung ehemals landwirtschaftlich genutzter Bausubstanz ist nicht nur ein Beitrag zum Erhalt der regionalen Identität, sondern kann auch ein wichtiges Element in der Zukunftssicherung der Gemeinden sein.