Der demographische Wandel betrifft vor allem die ländlichen Gebiete. Auch im Südschwarzwald haben Tendenzen der Bevölkerungsstagnation oder des Rückgangs bereits begonnen. Mit Einsetzen des Einwohnerrückgangs auf Landesebene wird sich die Situation im ländlichen Raum verschärfen. Damit geht auch die Verschiebung der Alterspyramide einher.
Bereits heute leben im LEADER-Gebiet Südschwarzwald überdurchschnittlich viele ältere Menschen. Tendenziell weniger, aber ältere Menschen zu versorgen, stellt eine besondere Herausforderung an die Infrastrukturplanung dar.
Mit seiner ungünstigen Siedlungsstruktur und Topographie ist der Südschwarzwald besonders anfällig gegenüber einer zu erwartenden Verschlechterung der ländlichen Infrastruktur. Mit einer zunehmenden Reduzierung von Einrichtungen der Grund- und Nahversorgung, von Arztpraxen, Post- und Bankstellen oder Bildungseinrichtungen besteht die Gefahr, dass die Attraktivität der Region für die wirtschaftlich aktiven Bevölkerungsteile sinkt und verstärkt zum Fortzug führt.
Für weniger mobile Bevölkerungsfraktionen hingegen, insbesondere ältere Menschen, die im Südschwarzwald bereits heute überrepräsentiert sind, wird das tägliche Leben erschwert. Die Attraktivität der Region für den Tourismus als wichtigstem Wirtschaftszweig leidet ebenso.
Fördergegenstand des Projekts war eine Unterstützung der gemeindlichen Akteure bei der Entwicklung von umsetzungsorientierten Lösungsansätzen. Wichtig dabei war die breite Einbeziehung aller relevanten Interessensgruppen, insbesondere der Bürgerschaft. Unter den existierenden Rahmenbedingungen lassen sich viele Strategien kaum unter streng wirtschaftlichen Gesichtspunkten, sondern nur mit einem verstärkten bürgerschaftlichen Engagement realisieren. Innerhalb von „Lebensqualität durch Nähe“ wird großer Wert auf Kooperationen und einen breit angelegten Austausch gelegt. Dieser hat verschiedene Bezugsebenen – innerregional, zwischen den Regionen und transnational. Diesen Bezugsebenen entsprechen unterschiedliche Projektebenen des Gesamtpakets „Lebensqualität durch Nähe“. Dabei wird die Gemeindeebene als die wichtigste Ebene und die dort stattfindenden Aktivitäten durch individuelle, separate Gemeindeprojekte abgedeckt.
Das unmittelbare Projektziel kann man wie folgt zusammenfassen:
Entwicklung konkreter Projekte, unter breiter Teilhabe der Bürgerschaft, die die Strukturen, die Grund- und Nahversorgung und die Infrastrukturausstattung in den teilnehmenden Gemeinden erhalten bzw. fortentwickeln und damit langfristig zur Sicherung der Lebensqualität dieser Gemeinden beitragen und dabei gleichzeitig Pilotwirkung für andere Gemeinden und die Region haben.
Die Gemeindeaktivitäten vor Ort wurden durch übergeordnete Aktivitäten ergänzt. Die LEADER-Region Südschwarzwald arbeitete dabei eng mit weiteren LEADER-Regionen aus Baden-Württemberg (Mittlerer Schwarzwald, Nordschwarzwald und Limesregion) sowie mit Regionen in Österreich (Nationalpark Kalkalpenregion, Traunviertler Alpenvorland und Mühlviertler Alm) zusammen.
Das Gesamtprojekt mit seinen verschiedenen Einzelprojekten in den Gemeinden wurde Ende 2012 abgeschlossen. Die Aktivitäten in den Gemeinden laufen jedoch weiter.
Externer Link zum Projekt:
<link http: www.lqn-leader.de _blank>www.lqn-leader.de
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Antragsteller:
Gemeinden Lenzkirch (Federführung), Glottertal, Elzach, Unterkirnach