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Die Nachfrage ist ungebrochen

So viel Geld gab es schon länger nicht mehr: für ihre jüngste Sitzung vom 14. März hat die LEADER Aktionsgruppe Südschwarzwald 417.000 € EU-Fördermittel ausgelobt (400.000 € "frische" Gelder und 17.000 € aus der letzten Sitzung übrig gebliebene). Trotzdem war die Nachfrage wieder deutlich höher und nicht alle zur Sitzung vorgelegten Projektvorschläge konnten in die Förderung kommen.

Insgesamt lagen neun Projekte vor. Für fünf unter ihnen war es der zweite Versuch: sie waren bereits für die letzte Sitzung im November unterbreitet worden, aber auch diese Sitzung war sehr deutlich überzeichnet.gewesen. Von diesen fünfen konnten nun immerhin drei im zweiten Anlauf einen Förderbeschluss erhalten. Zusätzlich wurden zwei der vier neu vorgelegten Projekte mit Fördergeldern bedacht.

Dass aber vier Projekte erneut übrig blieben, empfanden die Mitglieder des Beschlussgremiums als bedauerlich, zumal alle Projekte förderwürdig bewertet wurden. Diesen Projekten steht nun eine erneute Antragstellung zur nächsten Sitzung offen, egal ob zum zweiten oder dritten Mal. "Leicht wird es aber nicht werden", so der Vorsitzende des Gremiums, der Waldshuter Landrat Dr. Martin Kistler. "Es zeichnet sich schon wieder eine sehr lebhafte Nachfrage ab, und dann ist es auch noch die letzte reguläre Sitzung in dieser Förderperiode. Wer dann nicht dabei ist, muss wohl vorläufig seine Hoffnung auf LEADER-Fördergelder begraben."

Diese Projekte wurden im einzelnen beschlossen:

  • Ersteinrichtung Tagespflege Oberried
    Auf dem Gelände des ehemaligen Ursulinenhofs in der Ortsmitte von Oberried entstehen verschiedene Wohn- und Betreuungsangebote, darunter eine Tagespflegeeinrichtung. Die Erstausstattung für diese 16 Tagespflegeplätz und zwei Pflegeappartements kann nun mit LEADER-Mitteln gefördert werden.
  • Infopoint Kandel
    Am Kandel entsteht nicht nur ein neues Hotel als Ersatz für das alte, das jahrelang leergestanden ist, sondern in räumlicher Nähe auch ein multifunktionaler Infopavillon mit Toilettenanlage. Er bietet eine überdachte Wartemöglichkeit direkt an der Bushaltestelle und Raum für eine Ausstellung des Naturparks zum Kandelgipfel. Das Gebäude des Pavillons wird mit LEADER-Förderung errichtet, der Naturpark kümmert sich dann um die Ausstellung. Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen LEADER und Naturpark.
  • Stelle für Seniorensozialarbeit Kleines Wiesental
    Leben wo die anderen Urlaub machen - gerade wenn man älter wird, ist das nicht so einfach, zumal in einer Gemeinde wie dem Kleinen Wiesental mit seinen unzähligen Ortsteilen, Weilern und Einzelhöfen. Es braucht einen umfassenden Ansatz, um das Dableiben im Alter zu ermöglichen. Im Kleinen Wiesental hat man erkannt, dafür eine Anlaufstelle nötig ist und diese auf Dauer nicht allein durch ehrenamtliches Engagement gesichert werden kann. Daher wird eine entsprechende Stelle durch die Gemeinde eingerichtet und in den ersten drei Jahren durch LEADER gefördert.
  • Ferien im Baudenkmal Oberprechtal
    Im Urlaub ganz bewusst den gewohnten Komfort herunterfahren und gegen eine authentische Unterkunft in herrlicher Natur eintauschen, die das frühere Leben nachvollziehbar macht? Das kann man am besten im unverbauten, denkmalgerecht renovierten Gebäude. In England (Landmark Trust) oder der Schweiz (magnificasa) kennt man das schon länger, im Schwarzwald noch kaum. In Oberprechtal wird ein denkmalgeschützter Hof aus dem 18. Jh. in Alleinlage, der die letzten Jahre im Dornröschenschlaf verbracht hat, für "Ferien im Baudenkmal" hergerichtet. Dadurch entsteht nicht nur ein attraktives Angebot, sondern auch ein Beispiel dafür, wie man "hoffnungslosen" Altgebäuden neues Leben einhauchen kann.
  • Berger Bad Todtnauberg
    Auch in Todtnauberg konnte das - beheizte - Freibad (mit fast 1000m immerhin eines der höchstgelegenen in Deutschland) durch Bürgerengagement vor dem Schließen bewahrt werden. Um es noch attraktiver zu machen, wird am Eingangsbereich ein Spielplatz mit hochwertiger Aufenthaltsqualität für Alle geschaffen. Die Stadt Todtnau und die Bürger tun sich zusammen, um die Lebensqualität insbesondere für Einheimische zu bewahren und zu steigern.